Lessons Learned – Wie Fehler nur einmal passieren

von | Wissensmanagement

Was würden wir besser machen, wenn wir unser Projekt wieder von neu beginnen könnten? Diese Frage kommt meist nach Abschluss eines Projektes, aber auch im Rahmen von Wissenstransfers auf. Wie wir diese Frage zu unserem Vorteil nutzen können, zeigen die Lessons Learned, was übersetzt gewonnene Erkenntnisse bedeutet, lassen sich in einem Prozess mit 5 Schritten abbilden. 

1. Identifikation

Hierbei werden während oder nach einem Projekt Erkenntnisse gesammelt und Mitarbeiter dazu animiert, sich ihrer Erfahrungen bewusst zu werden. Diese können entweder positiver wie auch negativer Natur sein. 

2. Dokumentation

Während der Dokumentationsphase werden die Feststellungen gesammelt und dokumentiert. Hierbei eignet sich besonders eine gemeinsame Datei, in welcher jeder seine Erfahrungen erfassen kann oder eine Besprechung, in der jeder sein Wissen teilen darf. 

3. Analyse

Die Analyse wertet die gesammelten Daten aus und gemeinsam wird entschieden, ob die Lessons Learned Erkenntnisse auch anwendbar sind. 

4. Speicherung

Damit von nun an jeder Zugriff auf die Lessons Learned hat, sollten diese zentral auf einem Server oder in einer Datenbank gespeichert werden. Zukünftige Projektleiter und Projektmitarbeiter sollten jederzeit darauf zurückkommen können.

5. Anwendung

Nachdem die Daten gesammelt und gespeichert wurden, folgt nun der wichtigste Teil. Die Lessons Learned werden auf laufende oder neue Projekte angewandt. Nur wenn dieser Schritt konsequent umgesetzt wird, macht sich der vollständige Prozess bezahlt. Daher sollte jeder, der am Projekt teilnimmt im Voraus die Lessons Learned studieren und durcharbeiten. 

Lessons Learned als Maßnahme bei Wissenstransfers

Lessons Learned sollten aber auch im Rahmen eines Wissenstransfers angesprochen werden. So können beispielsweise in kurzen strukturierten Microartikeln – maximal eine A4 – die wichtigsten Erkenntnisse zu Projekten, Prozessen und Vorgängen gesammelt werden. Als Struktur reichen oftmals die Punkte „Kurzbeschreibung des Projekts“, „Erfahrungen“, „Verbesserungsmöglichkeiten“, „Vorschläge für nächste Projekte/Durchführung“.
So können künftige Fehler vermieden und die Qualität erhöht werden.

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.