Konstruktives und motivierendes Feedback

von | NewWork

Es ist wieder die Zeit der Jahresendgespräche. Leistungen werden bewerten, neue Ziel besprochen und oft ist auch Feedback eine Komponente dieser Gespräche. Doch was ist eigentlich Feedback genau und wie geht man damit um. Und was, wenn der Chef von mir Feedback will?

Rückmeldungen über persönliches Verhalten sind ein Angebot, mehr darüber zu erfahren, wie andere einen wahrnehmen. Rückmeldungen sind keine objektiven Wahrheiten, keine Werturteile, sondern subjektive Wahrnehmungen. Sie betreffen nicht die Persönlichkeit, sondern das Verhalten einer Person. Feedback sollte also umsetzbar sein. Wertschätzung ist Grundvoraussetzung für wirksames Feedback. 

Beschreiben – nicht bewerten oder interpretieren

Wer Rückmeldung gibt, beschreibt seine Wahrnehmungen und Beobachtungen und das, was diese in ihm auslösen: Gefühle, Empfindungen, Fragen, Überlegungen. Wer Feedback gibt, interpretiert kein Verhalten, fällt keine Werturteile, macht keine Vorwürfe und moralisiert nicht.

Dazu gehören positive und kritische Rückmeldungen. Einseitigkeit führt zu Verzerrungen. Außerdem soll Feedback nützlich sein, um daraus zu lernen. Das heißt, dass Feedback neue Informationen geben sollte.

Eine Rückmeldung muss konkret, möglichst an einem bestimmten Beispiel gegeben werden. Wer sie bekommt, kann mit Allgemeinheiten wenig anfangen. Daher sollte sie immer klar und genau formuliert werden.

Wer sie gibt, spricht per „ich“ und nicht per „man“. Sie wird möglichst durch Ich-Botschaften oder Ich-Formulierungen gegeben.

Wer sich verletzt fühlt oder sich durch die aktuelle Situation verunsichert fühlt, teilt dies über Feedback der anderen Person mit. Feedback sollte erwünscht sein und auf zukünftiges Verhalten gerichtet sein.

Feedback annehmen und nicht diskutieren

Wer Rückmeldungen bekommt, sollte sich anhören, was die andere Person zu sagen hat. Menschen tendieren dazu, Rückmeldungen zu diskutieren und sofort zu reagieren. Damit wird aber die Rückmeldung implizit in Frage gestellt. Zum Annehmen gehört, diese Person ausreden zu lassen und auch, sich dafür  zu bedanken – selbst wenn man die Kritik nicht teilt. Wichtig ist, das Gesagte anzunehmen und nicht eine Haltung einzunehmen, in der man sich verteidigt oder rechtfertigt.

Jede Person ist für sich selbst verantwortlich, deshalb sind Rückmeldungen keine Befehle oder Anweisungen für Verhaltensänderungen, sondern Angebote zur Selbstüberprüfung. Wer empfängt, entscheidet selbst, ob und gegebenenfalls was und wie er etwas verändern möchte.

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.
Wissen verlässt das Unternehmen

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