OKR – MANAGEMENT NACH ZIEL
Objectives and Key Results oder auch nur kurz als OKR bezeichnet ist eine Managementstrategie zur Zielsetzung in Unternehmen. Der Zweck von OKRs ist es Unternehmens-, Team- und persönliche Ziele zu messbaren Ergebnissen zu verbinden, während alle Teammitglieder und Führungskräfte in einer einzigen, einheitlichen Richtung zusammenarbeiten.
Diese Managementstrategie wird inzwischen nicht nur bei Google eingesetzt. Mittlerweile haben die OKRs auch schon deutschsprachige Unternehmen erreicht. Hierzu zählen z.B. Zalando, MyMuesli und viele mehr.
Was ist ein Objective?
Objectives sind hierbei unternehmerische Ziele, die zu 40% aus der Managementebene und zu 60% aus dem operativen Bereich kommen. Das Objective beschreibt das Ziel, das in der Zukunft erreicht werden soll. Das Ziel gibt die klare Richtung vor und motiviert die Mitarbeiter dieses auch zu erreichen. Es ist sozusagen der Endpunkt, an welchen man gelangen möchte.
Was ist ein Key Result?
Die Key Results, auf Deutsch auch Schlüsselergebnisse, dienen dazu die Objectives in messbare Ergebnisse aufzuteilen, welche man auch zu mindestens 70% erreichen sollte. Ein Schlüsselergebnis ist vergleichbar mit dem Weg zum Ziel. Hierbei gibt es einen Startpunkt und einen Endpunkt. Das Schlüsselergebnis misst hierbei den Fortschritt in Richtung des Zieles. Es ist wie ein Wegweiser mit einem Abstand, der anzeigt, wie nah man am Ziel ist.
Pro Quartal werden Ziele festgelegt, die mit je höchstens 4 Key Results in Verbindung stehen. Die Key Results steigern hierbei die Wahrscheinlichkeit das Ziel auch wirklich zu erreichen.
Im Fokus stehen hier vor allem die Mitarbeiter. Die Ziele werden untereinander besprochen und nicht, wie man es normalerweise gewohnt ist, mit dem Vorgesetzten. Jeder trägt seine Ziele in ein Programm ein. Während dem 3-Monatszyklus wird in kürzeren Zeitabständen geschaut, ob man mit den Zielen on track ist und diese auch tatsächlich machbar sind. Am Ende des Quartals kann von jedem eingesehen werden, wer seine Ziele erreicht hat und wer nicht. 100%ige Transparenz sozusagen. Erreichte Ziele werden gefeiert, aber auch aus sogenannten Misserfolgen wird gelernt. Dadurch wird vermittelt, dass auch Fehler gemacht werden dürfen.
OKRs funktionieren auf allen Ebenen eines Unternehmens, d.h. sie können unternehmensweite OKRs, Team- oder Abteilungs-OKRs und individuelle Mitarbeiter-OKRs haben. Im Idealfall informieren die unternehmensweiten OKRs die Team OKRs, welche wiederum die einzelnen OKRs informieren. Dies fördert das Gefühl, dass jeder im Unternehmen auf gemeinsame Ziele hinarbeitet.
Der beste Weg um dies zu erklären, ist ein praktisches Beispiel. Stellen Sie sich ein fiktives Unternehmen für Kosmetik mit einer wachsenden Präsenz dem Markt vor. Dieses Unternehmen könnte ein unternehmensweites OKR von
Objective, Unternehmen:
– Steigerung des Umsatzes um 15% im Geschäftsjahr 2019.
Key Results, Unternehmen:
– Es wurden monatliche Einnahmen in Höhe von 110.000€ erzielt.
– Die Zahl der Online-Verkäufe stieg bis zum Ende des vierten Quartals um 25%.
– Pro Quartal wurden drei neue Filialen eröffnet.
Dies könnte wiederum zu folgendem OKR für die Marketingabteilung führen
Ojective, Marketing:
– Steigerung der Markenbekanntheit durch die Erreichung von Rekordmarketingkennzahlen im Geschäftsjahr 2019.
Key Results, Marketing:
– Die Anzahl der Abonnenten der Mailingliste ist auf 50.000 angewachsen.
– Die Besucherzahl der Website ist auf 100.000 angewachsen.
– Die Zahl der Instagram-Follower wuchs auf 70.000.
In der Zwischenzeit könnte ein einzelner Marketingleiter einen OKR
Objective, Marketingleiter:
– Implementierung eines wöchentlichen E-Mail-Updates für Abonnenten.
Key Results, Marketingleiter:
– Die Contentstrategie wurde bis Ende Januar abgeschlossen.
– Die Zahl der Abonnenten wuchs um 20% pro Monat und erreichte bis zum Jahresende 50.000.
– E-Mail-Öffnungsrate von 20%.
– Klickrate von 3%.
Welche Vorteile bringen die OKRs?
Schnellere Anpassungen
OKRs werden, wie oben erwähnt, regelmäßig überprüft. Vergessen sind die traditionellen Jahresziele, welche die Leistung immer nur am Ende des Jahres überprüfen. OKRs werden typischerweise einmal im Quartal, manchmal sogar monatlich, überprüft und aktualisiert, was viel besser für die heutige schnelllebige Welt geeignet ist. Auf Veränderungen kann daher schneller reagiert werden und Mitarbeiter bleiben durch das regelmäßige Feedback motivierter.
Strategische Ausrichtung
ORKs sind entscheidend, um ein klares Verständnis der Unternehmensziele intern zu erhalten und die Mitarbeiter zu führen, an diesen Zielen zu arbeiten. Viele Mitarbeiter sind heutzutage demotiviert, denn die Arbeit schafft ihnen nicht wirklich Erfüllung. Man weiß nicht, was man mit seinem Tun erreicht und ob man überhaupt etwas damit erreicht. Auf Basis von OKRs sind Führungskräfte und Mitarbeiter in der Lage, ihre Arbeit und ihre Ziele an der Unternehmensvision auszurichten. Aus Sicht der Mitarbeiter ist Transparenz eine Voraussetzung für eine effektive Ausrichtung. Sie zeigt Mitarbeitern, dass auch sie ein Teil der Unternehmens und deren Ziele sind. Klare Arbeitsabläufe und Ziele verbinden Teams und Einzelpersonen effektiv miteinander.
Messbarkeit von Erfolgen
Wie schon oben erläutert, sollten die wichtigsten Key Results messbar sein und die Bewertung der Endergebnisse im Vergleich zu den festgelegten Objectives unterstützen können. Darüber hinaus erhöhen die OKRs in Kombination mit Key Performance Indicators (KPIs) die Überwachungsfähigkeit des Managements und helfen den Mitarbeitern, ihre Fortschritte besser zu verfolgen. Das Unternehmen sieht was funktioniert und was nicht.
Unabhängig vom Einkommen
OKRs sind von Vergütungen getrennt. OKRs stehen in keiner Verbindung zu Gehalts – oder Bonusentscheidungen. Leistungskennzahlen, die an die Vergütung gebunden sind, können zu ungewolltem Verhalten führen, bei dem die Mitarbeiter auf Nummer sicher gehen, um ihren Bonus zu erhalten. Da OKRs hochgesteckte Ziele fördern, die möglicherweise nicht zu 100% erreicht werden, macht es keinen Sinn, diese an Zahlungen und Boni zu binden.
Wie implementiert man OKRs?
Um den OKR-Ansatz zu nutzen, müssen sich die Unternehmen Zeit nehmen, ihre Kultur anzupassen. Setzen Sie ein paar Top-Prioritäten und wählen Sie strenge Maßnahmen, die ihre Leistung auch tatsächlich zeigen. Wählen Sie die dringlichsten Prioritäten für das Geschäftsquartal. Das Kurzschließen und die Abstimmung mit internen Teams ist essentiell, damit die OKRs strategisch sinnvoll sind und sich miteinander verbinden. Sobald OKRs vorhanden sind, diskutieren Sie sie täglich, erwecken Sie sie zum Leben und treiben Sie die Umsetzung voran.