Wissenstransfer durch Beziehungsaufbau

von | Organisationsentwicklung, Wissensmanagement

Wenn wir in Beziehung gehen, übernehmen wir aktive Verantwortung für den Aufbau, die Entwicklung und die Intensivierung unserer Kontakte – egal ob geschäftlich oder privat.

Das hört sich ziemlich einfach und abgedroschen an, nicht wahr?

Abgedroschen ist es vielleicht, aber die Erfahrung lehrt uns, dass wir auf uns allein gestellt nur halb so erfolgreich und zufrieden sind. In Beziehung sein und unsere Netzwerke pflegen, nährt nicht nur unser individuelles Interesse an Nähe und Verbundenheit, sondern ist auch für geschäftliche Erfolge maßgeblich. Unternehmerisch betrachtet werden nicht zuletzt durch strategische Allianzen Wettbewerbsvorteile optimal genutzt und neue Produkte erlangen durch bestehende Netzwerke vergleichsweise leichter Bekanntheit.

Wissensmanagement und Wissenstransfer funktioniert genauso und unter zu Hilfenahme von Beziehungen am einfachsten.

Ich empfehle unbedingt ein funktionierendes Wissensnetzwerk aufzubauen und in Beziehung zueinander zu gehen. Durch den Austausch von Ideen, Wissen und Gedanken werden Herausforderungen leichter bewältigt und Projekte besser zum Ziel gebracht. Warum? – ganz einfach: In Beziehung zu sein, ein Netzwerk zu pflegen, bedeutet im Umkehrschluss auf eine geballte Menge an Wissen und einen Ideenpool zurückgreifen zu können. So funktioniert Wissensmanagement fast wie von selbst.

Erfolgreich Netzwerke aufbauen – so geht es

In Beziehung gehen, ein Netzwerk aufbauen, das sagt sich leicht! Und richtig, Netzwerke entstehen nicht von heute auf morgen. Neben Zeit braucht es auch die richtige Herangehensweise.

Um ein berufliches Wissensnetzwerk für den Informations-, Wissens- und Erfahrungstransfer aufzubauen, ist der Austausch mit Menschen gleicher Interessen und Arbeitsaufgaben sicherlich naheliegend. Durch ähnliche Ansätze ist es möglich, tiefer in den Prozess einzusteigen und Lösungen zu erarbeiten.

Dennoch sollte niemand den fachgebietsübergreifenden Austausch vergessen. Sich in seinem eigenen Umfeld zu bewegen, birgt die Gefahr betriebsblind zu werden. Fachgebietsübergreifender Austausch hilft nicht in diese Falle zu tappen. Zudem sind neue Impulse und Ideen sehr bereichernd.

Ich bin kein Netzwerker, was kann ich tun? Hier die Lösung

Es gibt Menschen, die sind die geborenen Netzwerker. Immer mittendrin statt nur dabei gehen sie auf ihre Ansprechpartner zu und finden schnell ein verbindendes Gesprächsthema. Für diejenigen, denen der Netzwerk- und Beziehungsaufbau etwas schwerer fällt, hier meine Tipps:

Hinterfragen Sie Ihre persönliche Einstellung und Erwartungshaltung

Eingangs wurde der Nutzen eines Netzwerkes dargestellt, die Vorteile beim Austausch und Erwerb von Wissen. Hier steht ganz klar der gegenseitige Nutzen im Mittelpunkt. Gerade in der Phase des Netzwerkaufbaus sollten Sie ihre Nehmer-Eigenschaften zügeln und besser Ihre Geber-Qualitäten zeigen. Denn Netzwerke sind dann besonders nützlich, wenn sie auf einer langen Beziehung fußen und wer will schon das Gefühl haben ausgenutzt zu werden? Bieten Sie also – und insbesondere am Anfang des Beziehungsaufbaus – Unterstützung an, indem Sie Wissen und Informationen, Kontakte und Tipps geben. Man wird sich im Gutem an Sie erinnern und auch Sie gern unterstützen.

Nutzen Sie Networkmöglichkeiten gezielt

Naheliegend ist es, in der eigenen Abteilung Kontakte herzustellen. In einigen Unternehmen ist die sogenannte Kaffeepause eine „Pflichtveranstaltung“. Unterschätzen Sie nicht deren Nutzen für den Aufbau beruflicher Netzwerke. Kaffeepausen sind in vielerlei Hinsicht ein wahrer Wissensspeicher.
Vergessen Sie nicht, sich bei Ihrer Teilnahme an Messen und Seminaren gezielt mit den Anwesenden auseinanderzusetzen. Neben dem vorausgehenden sammeln von Informationen zu den Teilnehmenden sollten Sie unbedingt spontane Kontakte nutzen und suchen.

Zeigen Sie sich wie Sie sind und bleiben Sie offen für Ihr Gegenüber

Sie wollen tragfähige Beziehungen aufbauen, richtig? Dann verstellen Sie sich nicht und versuchen Sie nicht „zu gefallen“. Dauerhaft wird Ihnen das sowieso nicht gelingen. Also tun Sie sich und Ihrem Gegenüber den Gefallen und seien sie ehrlich und vor allem auch vorurteilsfrei gegenüber Ihrem Gesprächspartner. Sympathien sind die Basis jeglichen menschlichen Miteinanders. Entweder es gibt sie oder nicht.

Dokumentieren, pflegen und intensivieren Sie Ihr Netzwerk

Es ist durchaus sinnvoll seine beruflichen Kontakte geordnet zu dokumentieren oder sogar Gesprächsnotizen als Gedächtnisstütze für nachfolgende Gespräche zu hinterlegen. Auf jeden Fall gehört zur Pflege Ihres Wissensnetzwerkes den Kontakt zu halten. Umso intensiver der Austausch, umso größer die Möglichkeit im entscheidenden Moment Unterstützung zu erhalten.

Sie sehen, eigentlich ist es nicht so schwer, ein Wissensnetzwerk aufzubauen. Selbst wenn Sie eine eher introvertierte Person sind, glauben Sie mir – es lohnt sich über den eigenen Schatten zu springen. Gehen Sie in Beziehung und bauen Sie sich ihr Wissensnetzwerk auf.

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.
Wissen verlässt das Unternehmen

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