Working-Out-Loud (WOL): Teilen um zu lernen

von | NewWork, Organisationsentwicklung

Wissen teilen funktioniert am allerbesten direkt in der Praxis bzw. bei der Arbeit. Ein Credo, dss wir bei Wissenstransfer täglich erleben. Wissen am Beispiel zu teilen bringt den grössten Nutzen und gibt ein gutes Gefühl. Gefühle spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Lernen.

Working-Out-Loud (WOL) ist gelebtes, spürbares Teilen und Lernen. Die Methode hat ihren Ursprung in den USA und wurde John Stepper bekannt. Sie soll insbesondere Wissensarbeiter in ihrer täglichen Arbeit und auf ihrem beruflichen Weg unterstützen. Grundgedanke ist, die digitale Vernetzung und soziale Netzwerke als Chance zu nutzen: Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufzubauen, Inspiration zu finden und eigene Arbeitsergebnisse breiter zugänglich zu machen mit dem Ziel, die Resonanz des Netzwerks zu nutzen und (Zwischen-)Ergebnisse durch Diskussionen kontinuierlich zu verbessern.

Wie funktioniert es?

John Steppers Konzept baut auf fünf Grundpfeilern, die helfen sollen unsere Einstellungen und Arbeitsweise zu verändern:

  1. Beziehungen (Relationships): Ziel ist es, nachhaltige Beziehungen aufzubauen. Allerdings nicht mit dem klassischen „Eine-Hand-wäscht-die andere“-Prinzip, sondern, indem man selbst etwas Sinnvolles beiträgt.
  2. Großzügigkeit (Generosity): Es geht darum, das eigene Wissen dem Netzwerk zur Verfügung zu stellen. An erster Stelle steht dabei aber nicht der Gedanke an eine mögliche Gegenleistung, sondern der Wunsch, einen konstruktiven Beitrag leisten zu können.
  3. Offenes Arbeiten (Visible Work): Das zur Verfügung stellen der eigenen (Wissens-)Ressourcen hat die positive Folge, dass die eigene Arbeit sichtbar gemacht wird. Doch erneut geht es im Sinne von WOL nicht um die eigene Selbstdarstellung, sondern in erster Linie um den Mehrwert für das Netzwerk.
  4. Zielorientiertes Entdecken (Purposeful Discovery): Da jedes Netzwerkmitglied ein individuelles Ziel verfolgt, richten sich auch die einzelnen Aktivitäten darauf aus: Welche Ressourcen benötige ich? Wie und was kann ich beitragen, um meinem Ziel näherzukommen?
  5. Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset): Neue Ansätze, andere Gedankengänge, unterschiedliche Herangehensweisen: Durch den Austausch und die gestiegene Kommunikation untereinander eröffnen sich neue Ideen und Möglichkeiten, an die man ohne WOL vielleicht nie gedacht hätte und die einen dem eigenen Ziel näherbringen können.

Praktisch umgesetzt wird die Methode in sogenannten WOL-Zirkeln. In kleinen Gruppen von drei bis fünf Personen trifft man sich drei Monate lang einmal die Woche für nur eine Stunde – entweder persönlich oder auch digital. Dabei arbeitet jedes Mitglied mit Hilfe der Gruppe an der Verwirklichung der eigenen Ziele.

Hier geht es zu Working out Loud Deutschland

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.
Wissen verlässt das Unternehmen

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