ChatGPT und Wissenstransfer – ein Traumpaar?

von | Allgemein, NewWork, Wissensmanagement

Kann ChatGPT den strukturierten und begleiteten Wissenstransfer zwischen Experten ersetzen? Diese Frage wird mir seit November letzten Jahres immer häufiger gestellt. Meist ist sie in einem hoffnungsvollen Ton gestellt: Endlich gibt es Tool, das ich meinem Experten einfach an die Hand geben kann und dann macht er:sie schon.

Ist die Hoffnung berechtigt? Ich habe ChatGPT gefragt: Kannst Du das?

Hier kommt die Antwort von ChatGPT:

Start Origitaltext ChatGPT 

Der rasante Fortschritt der Künstlichen Intelligenz hat zu bedeutenden Innovationen in verschiedenen Bereichen geführt. Eine solche Innovation ist ChatGPT, ein fortschrittliches Sprachmodell, das in der Lage ist, menschenähnlichen Text zu generieren. In diesem Artikel wollen wir die Eignung von ChatGPT für den Wissenstransfer zwischen Experten untersuchen und alternative Vorgehensweisen beleuchten.

ChatGPT und seine Stärken

ChatGPT kann zweifellos als beeindruckendes Tool betrachtet werden. Es kann umfangreiche Texte analysieren und auf Anfragen mit relevanten Informationen antworten. Es kann sogar in Echtzeit mit Benutzern interagieren und konversationsähnliche Dialoge führen. Diese Fähigkeiten machen ChatGPT zu einem vielversprechenden Kandidaten für den Wissenstransfer.

Beim Wissenstransfer zwischen Experten bzw. dem Wissenserhalt von Expertenwissen geht es jedoch nicht nur um die Bereitstellung von Informationen. Es beinhaltet den Austausch von spezifischem Fachwissen, kontextuellen Einsichten und die Fähigkeit, komplexe Fragen zu beantworten. Hierbei stoßen wir an die Grenzen von ChatGPT.

Die Grenzen von ChatGPT im Wissenstransfer:

  1. Mangelndes Fachwissen: ChatGPT kann zwar auf eine enorme Datenmenge zugreifen, aber es fehlt ihm das tiefgreifende Fachwissen, das Experten auf ihrem Gebiet haben. Es kann möglicherweise grundlegende Fragen beantworten, aber bei spezifischen und komplexen Themen kann es Schwierigkeiten haben, genaue und präzise Informationen zu liefern.
  2. Fehlende menschliche Intuition: ChatGPT kann Text verstehen und generieren, aber ihm fehlt die menschliche Intuition, die im Expertenwissen oft eine entscheidende Rolle spielt. Die Fähigkeit, zwischen Nuancen zu unterscheiden, Erfahrungen einzubeziehen und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, sind Merkmale, die ChatGPT derzeit nicht besitzt.

Ende Originaltext ChatGPT

Um also die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Nein, ChatGPT kann das nicht leisten und sieht das auch selbst so 😉

Wann findet Wissenstransfer statt?

In den allermeisten Fällen ist der Druck, Expertenwissen zu transferieren dann am höchsten, wenn der Wissensträger das Unternehmen verlässt: Handlungs- und Erfahrungswissen sollen bewahrt und auf einen:e Nachfolger:in übertragen werden. Damit wird Wissen im Unternehmen gehalten und der Wertschöpfungskette nicht entzogen.

Eine persönliche Begleitung durch einen (internen oder externen) Wissenstransfercoach ist in diesem Moment die sinnvollste Lösung für den Wissenstransfer zwischen Experten und das aus gleich mehreren Gründen.

Erstens ermöglicht sie eine maßgeschneiderte Betreuung, bei der der Coach das Fachwissen des Experten gezielt erfasst und auf die individuellen Bedürfnisse des Wissenstransfers und seiner Zielsetzungen eingeht.

Zweitens kann der Coach eine menschliche Intuition und Erfahrung einbringen, die ChatGPT fehlt. Dadurch können komplexe Fragen, Nuancen und Kontexte besser verstanden und vermittelt werden.

Drittens ermöglicht die persönliche Begleitung einen direkten Austausch, in dem Experten ihr Wissen in einem interaktiven Dialog weitergeben können. Dies fördert eine effektive Übertragung von Erfahrungswissen und ermöglicht es dem Wissensnehmer, gezielte Fragen zu stellen.

Zu guter Letzt kann der Wissenstransfercoach auch den Fortschritt überwachen, Feedback geben und sicherstellen, dass das Wissen erfolgreich übertragen wird. Insgesamt bietet die persönliche Begleitung durch einen Wissenstransfercoach eine umfassende und anpassungsfähige Lösung, die den spezifischen Anforderungen des Wissenstransfers zwischen Experten gerecht wird.

Wissenstransfer vorziehen

Wer schon früher etwas für den Wissenserhalt in seinem Unternehmen tun will, kann sich die folgenden Methoden anschauen. Sie wurden übrigens von ChatGPT nebst der persönlichen Begleitung empfohlen:

Start Originaltext ChatGPT

  1. Mentoring und persönlicher Austausch: Der direkte Austausch zwischen Experten ermöglicht eine individuelle Betreuung, eine klare Übertragung von Wissen und den Aufbau einer persönlichen Beziehung. Diese Form des Wissenstransfers ist nach wie vor von unschätzbarem Wert und sollte nicht durch ChatGPT ersetzt werden.
  2. Fachspezifische Plattformen und Foren: Der Einsatz von spezialisierten Plattformen und Foren ermöglicht den Expertenaustausch in einer strukturierten Umgebung. Hier können Fachleute ihr Wissen teilen, Fragen stellen und diskutieren. Solche Plattformen bieten die Möglichkeit, spezifisches Fachwissen zu vertiefen und von den Erfahrungen anderer Experten zu profitieren.
  3. E-Learning-Kurse und Schulungen

Ende Originaltext ChatGPT

Wenn Sie also Erfahrungs- und Handlungswissen eines Experten in Ihrem Unternehmen sichern wollen, dann vertrauen Sie ChatGPT (und mir): Minimieren Sie Ihr betriebliches Risiko, organisieren Sie einen Wissenstransfercoach und wertschätzen Sie die Arbeit Ihres Experten durch eine Unterstützung beim Übertragen seines Wissens.

 

Foto: Jonathan Kemper auf Unsplash
Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.
Wissen verlässt das Unternehmen

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