Der Wert des Wissens – Wissenstransfer bei Fach- und Führungskräftewechsel

von | Wissensmanagement

Der Geschäftserfolg eines Unternehmens basiert nicht nur auf einem guten Produkt, sondern zu ebenso einem entscheidenden Teil auf dem Wert des Wissens der Mitarbeiter.

Ausbildung und Studium bilden die Basis aber der wahre Schatz an Wissen wird im Rahmen der beruflichen Tätigkeit erworben. Nicht wenige Fach- und Führungskräfte sind in und mit dem Unternehmen in welchem sie tätig sind gewachsen. Wertvolles, explizites Unternehmenswissen und implizites Wissen über Unternehmens- und Entscheidungskultur wurde im Rahmen ihrer Betriebszugehörigkeit aufgebaut. Wenn Fach- und Führungskräfte intern wechseln oder das Unternehmen verlassen, geht ohne gut geplanten Wissenstransfer diese wertvolle Ressource verloren.

Ebenso soll sich die Neubesetzung einer Stelle schnellstmöglich positiv bemerkbar machen und das Unternehmen Zugriff auf die neue Wissensressource erhalten. In meinem Artikel „Wissenstransfer und Coaching im Onboarding“ bin ich bereits auf den Onboardingprozess von Mitarbeitenden im (Top) Management eingegangen. Inhalt sind die 3 Phasen bei der Integration neuer Manager: Orientierungsphase, die Präzisierungsphase und Konsolidierungsphase, in denen der Wissenstransfer mittels unterschiedlicher Methoden, begleitet durch einen Coach, jeweils einen großen Stellenwert einnimmt.

Wissenstransfer stellt also sowohl beim Off- als auch Onboarding eine wichtige Herausforderung dar. Es geht darum, Wissen zu strukturieren, zu sichern und zur Verfügung zu stellen.

Der Wert von Wissen

Wissensmanagement und Wissenstransfer scheitern oft an der praktischen Umsetzung und der fehlenden Priorisierung der Thematik durch das Management.
Viel zu oft wird die Ressource Mitarbeiterwissen unterschätzt. Von der Hochkonjunktur der Fließbandarbeit, als der Humanfaktor Arbeitskraft in Maßeinheiten wie Produktionsmenge, Zeit und Kosten gemessen wurde, überwiegen heute, bedingt durch die starke Dienstleistungsorientierung, Kreativität und Kommunikation als Anforderungen an Mitarbeiter.

Das Wissen der Mitarbeiter zu identifizieren und den Erwerb und dessen Umsetzung zu unterstützen verschafft Unternehmen Wettbewerbsvorteile, stärkt die Marktposition und trägt zur Überlebensfähigkeit bei.

Humankapital, also die bewertbaren Kenntnisse und Fähigkeiten die einer bestimmten Personengruppe oder einer Einzelperson zugeordnet werden können, bilden einen entscheidenden Produktions- und Erfolgsfaktor und sollten niemals unterschätzt werden.

Der Wert des Wissens der Mitarbeiter drückt sich nicht zuletzt in den wachsenden Forderungen seiner rechnerischen Abbildung und Konzepten des Human Ressource Accounting aus. Bereits im 17. Jahrhundert lassen sich erste Ansätze dazu erkennen. Damals lag der Fokus auf der Verlusterfassung von Humankapital durch Abwanderungen oder Kriege. Heutzutage zeigt sich die Bedeutung auch bei Unternehmensübernahmen, bei denen ein hoher Teil des Kaufpreises durch Goodwill als Resultat der fachlichen Kompetenz, der Leistungsfähigkeit, Erfahrung und Kreativität und damit des Wissens der Mitarbeiter beeinflusst wird.

Ein neuer Mitarbeiter wird vom ersten Tag seiner Beschäftigung wertvolle Erfahrungen sammeln, die den Unternehmenserfolg beeinflussen. Um die Ressource gewinnbringend zu nutzen, ist es bereits im Prozess des Onboardings notwendig und wichtig, sowohl den Wissenserwerb, die Aufbereitung des bereits vorhandenen Wissens und die Vernetzung zu fördern und nachzuhalten. Unterstützend wirken neben geeigneten Methoden, kompetente Begleiter.

Wissensmanagement ist Ressource und Kulturgut in zukunftsorientierten Unternehmen.

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.
Wissen verlässt das Unternehmen

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