Iteration Zero – Der Weg zu einer kundenzentrierten, inkrementellen Produktentwicklung

von | NewWork, Organisationsentwicklung, Wissensmanagement

Ich habe Franziska Stebler von Organic Change an einem Workshop kennen gelernt. Sie hat uns damals mit Begeisterung und tiefem Fachwissen einen Tag lang ins Thema Agilität eingeführt. Jetzt darf ich hier ihren Text zu Ihrer Eigenentwicklung «Iteration Zero» veröffentlichen:

Startups sind nach flexiblen und agilen Strukturen und Prozessen strukturiert. Sie arbeiten experimentell und sind bereit auf Ereignisse und Feedbacks zu reagieren. Sie passen ihre Produkte und Prozesse den Anforderungen des Markts und der Kunden an. Sie stellen sogar Produkte ein, die keinen Erfolg haben.

Erfolgreiche Firmen verlieren mit der Zeit diese Eigenschaften. Sie sind erfolgreich am Markt und die Produkte garantieren ein sicheres Einkommen. Man fängt an Pläne zu machen und folgt diesen. Dokumentierte Prozesse und Methoden werden wichtiger als das Feedback des Kunden.

Die Iteration Zero ist ein Angebot für Unternehmen der „Old Economy“. Für Firmen, welche schon viele Jahre erfolgreich am Markt operieren, jedoch die Agilität eines Startups vermissen. Für Firmen oder Mitarbeitende die realisieren, dass der Produkterfolg schon etwas staubig geworden ist und es an der Zeit ist, neue Wege zu entdecken und mit Experimenten neue erfolgreiche Produkte auf den Markt bringen möchten.

Es ist nicht unsere Absicht, eine gestandene Unternehmung in die Dynamik eines Startups zu begleiten. Wir bieten mit der Iteration Zero eine Möglichkeit an, im Einklang mit agilen Werten und Prinzipien den Produkt-Entwicklungsprozess wieder dynamisch zu gestalten.

Wir werden mit der Iteration Zero aber nicht darlegen wie die Produkte gebaut werden sollen, dafür gibt es andere hervorragende Quellen.

Die Iteration Zero begleitet das Team von der Produktidee zum MVP-Backlog. Oder in anderen Worten: Dort wo der Scrum Guide anfängt, hören wir auf.

Die Iteration Zero besteht aus sechs Praktiken, einem crossfunktionalen Team und dem Fluss der Ungewissheit. Im Team werden in Tagesworkshops alle sechs Praktiken gemeinsam erlebt und Ergebnisse dazu erzielt. Dabei fokussiert sich das Team auf die potentiellen Kunden, die Produktvision und den Wert, welches das Produkt liefern sollte. Sobald das Produkt wie eine Kellogs Cornflakes Packung von aussen designend ist, wenden wir uns dem inneren zu. Wie sieht die innere Struktur unseres Produktes aus? Wie sieht das Kundenerlebnis aus? Was ist das kleinste erste Kundenerlebnis, welches wir als erstes Ausliefern wollen? Wenn wir diese Fragen alle beantworten können, bauen wir zum Schluss die Anforderungsliste (das initiale Produkt Backlog) auf.

Eine Iteration Zero dauert somit zwischen 4 – 8 Tagen. Was eine unglaubliche Beschleunigung für den Produktentwicklungsprozess bedeuten kann. Wie lange dauert dieser Prozess bei dir in der Unternehmung?

Damit die Ergebnisse der Iteration Zero nicht nur aus einer Innensicht erstellt werden, sind echte Kunden an die Workshops eingeladen. Der Feedback-Prozess mit dem Kunden startet somit gleich zu Beginn. Auch hier sehe ich viel Potential. Ich erlebe sehr viele Mitarbeitende, die sich den Austausch mit echten Kunden gar nicht gewöhnt sind. Hier braucht es gute Vorbereitung und eine gute Moderation im Workshop.

Ich habe die Iteration Zero mittlerweile in unterschiedlichen Industrien (Medizin, Verkauf, Bank, Versicherung, Transport) sehr erfolgreich angewendet. Einmal ausprobiert höre ich immer wieder: «Ich will meine Produktentwicklung nie mehr ohne eine Iteration Zero starten!»

Bist du neugierig geworden? Hier kannst du ganz vieles zur Iteration Zero nachlesen. Damit möglichst viele von diesem Framework profitieren können, führe ich auch Trainings zu Iteration Zero durch.

 

 

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.