Ihr Weg zum wertschöpfenden Wissensunternehmen

von | Organisationsentwicklung, Wissensmanagement

issen hat einen nicht zu unterschätzenden Wert. In 80 Prozent der Unternehmen lassen sich 60 bis 100 Prozent der unternehmerischen Wertschöpfung auf das organisationale Wissen zurückführen. Das sind die sogenannten Wissensunternehmen.

Wie Wissen und daraus Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit entsteht, zeigt die Wissenstreppe von Klaus North (Die Wissenstreppe – wie Wissen entsteht | Wissen im Wandel) einfach und übersichtlich auf. Dieses Schema sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich mit der Thematik Wissen, Wissensaufbau, -vermittlung, -transfer und wertschöpfende Wissensnutzung beschäftigt.

Was aber macht ein Wissensunternehmen aus? Was befähigt diese Unternehmen, die Ressource Wissen in ihrer Gänze und ihrem ganzen Potenzial zu nutzen? Das schaue ich mir genauer an!

Wissensunternehmen – Eine Definition

Unternehmen, die in der Lage sind, Wissen marktorientiert aufzubauen, abzusichern und optimal zur Generierung von Geschäftserfolgen zu benutzen, bezeichnet man als Wissensunternehmen. Ihr unternehmerischer Erfolg ist hauptsächlich auf die Arbeit mit der Ressource Wissen zurückzuführen.

Nehmen wir beispielhaft eine Unternehmensberatung für Existenzgründungen. Der Geschäftszweck liegt in der Beratung und Begleitung von Gründern. Gründungscoaching, Finanzierung, Gewerbeanmeldung, Marketing oder Businessplanerstellung – diese Grundfragen von Gründern begleiten hoch qualifizierte Experten. Diese nutzen dazu sowohl ihre individuelle Expertise als auch den Erfahrungsschatz des Unternehmens. Die unternehmerische Wertschöpfung generiert sich aus dem Verkauf von Wissen an Dritte – ein klassisches Wissensunternehmen eben.

Was macht Erfolg aus?

Ihre Kundenanforderungen erfordern individuelle Lösungen? Ihr Unternehmen hat mit Herausforderungen zu kämpfen, die nicht durch Arbeits- oder Kapitaleinsatz zu lösen sind? Dann werden auch Sie verstärkt das organisationale Wissen nutzen müssen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Was macht den Unterschied? Wie wird mit der Ressource Wissen gearbeitet und wie gestaltet sich die Unternehmenskultur? Blicken wir einmal hinter die Kulissen und versuchen herauszufinden, was Erfolgsgrundlagen von Wissensunternehmen sind.

Organisationale Rahmenbedingungen

Grundlegende Werte dieser Unternehmen sind Vertrauen, Offenheit für Neuerungen und Authentizität und das Fördern informeller Kontakte. Bereits im Unternehmensleitbild ist die Bedeutung der Ressource Wissen für den Geschäftserfolg verankert.

Die verwendeten Kennzahlen messen den Wissensaufbau und -transfer im Kontext mit Geschäftszielen. Im Berichtswesen werden bspw. auch Prozesse, also nicht nur finanzielle Indikatoren berücksichtigt.

Anreizsysteme koppeln Einzelleistungen, auch die der Führung, mit dem Gesamterfolg des Unternehmens. Die Management- und Expertenpositionen werden gleichwertig vergütet, da der jeweilige Beitrag zum Unternehmenserfolg gleichbedeutend ist. In Wissensunternehmen wird nicht die Anzahl der zu führenden Mitarbeiter oder die Höhe des zu verantwortenden Budgets als Maßstab für das Erklimmen der Karriereleiter zugrunde gelegt. Es zählen Kenntnisse und Fähigkeiten, deren Weitergabe, -erweiterung und die Anleitung von Kollegen im Wissenserwerb.

Der Umgang mit Wissen und Lernen

Es herrscht Einigkeit darüber, dass sich Wissen aus Informationen generiert und Information nicht gleich Wissen ist. Wissensunternehmen beobachten den Markt und die Konkurrenz, sie gehen in Austausch und lernen von anderen Unternehmen, das schnell und effizient.
Der Wissenstransfer innerhalb der Organisation wird systematisch begleitet, Verlusten wird durch die transparente Erfassung, z.B. durch Wissenslandkarten vorgebeugt.

Die Mitarbeiter steuern ihre Lernprozesse aktiv und eigenständig. Der Wissenstransfer begrenzt sich nicht auf Geschäftseinheiten, sondern findet übergreifend statt. Best Practices dienen als Benchmark und Orientierung. Kooperative Projekte fördern die Zusammenarbeit, dem informellen Austausch wird große Bedeutung beigemessen.

Technische Hilfsmittel

Eine moderne Informations- und Kommunikationstechnologie bildet die technische Basis. Sie stellt das Bindeglied zwischen Mitgliedern der Organisation, relevanten Kunden. Lieferanten und externen Wissensträgern.

Die verwendeten Kommunikationssysteme sind benutzerfreundlich aufgebaut, leicht anpassbar und ermöglichen eine effiziente Kollaboration alle Organisationsmitglieder. Informationen sind – auch über Geschäftseinheiten hinweg – jederzeit zugänglich, aktuell und vollständig.

Wo steht Ihr Unternehmen?

Wie würden Sie Ihr Unternehmen bewerten? Mit Sicherheit lohnt sich hier eine detaillierte Betrachtung und ein Hinterfragen, durch welche Stellschrauben Ihr Unternehmen sich weiter in Richtung eines Wissensunternehmens entwickeln kann.
Das dies ein Prozess ist, der nicht sofort abgeschlossen ist, ist selbstverständlich. Vielmehr erfordert es ein stetes Hinterfragen und Nachjustieren, wie es in lernenden Organisationen an der Tagesordnung ist.

Gibt es ein Risiko? Wohl nicht. Wissen als Ressource trägt entscheidend zur Wertschöpfung und zum unternehmerischen Erfolg bei. Wollen Sie dieses Potenzial verschenken?

Silvia Schorta
Mit ihrem breiten Erfahrungshintergrund unterstützt sie Unternehmen in der digitalen Transformation und der Wissensarbeit, coacht Wissenstransfers und begleitet Kulturveränderungen. Sie liebt die Berge und das Meer.
Wissen verlässt das Unternehmen

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